Sonntag, 15. April 2018

Einführung ins Thema Airbrush (by Tomcat

Inhalt:


1. Was ist eine Airbrush?


  1. Vor- und Nachteile
  2. Was benötige ich für den Start?
  3. Der Airbrush
    • Innen- oder Außenmischung
    • Singleaction/ Doubleakion 
    • Saug/ Fliessystem

  1. Der Kompressor
  2. Bevor es los geht 
    • Wohin mit dem Airbrush?
    • Abkleben
    • Festhalten der Teile
    • Farben
    • Tipps
      7. Die Reinigung


1. Was genau ist ein Airbrush?

Airbrush bedeutet wörtlich "Luftpinsel" es handelt sich um eine Maltechnik, die den Farbauftrag über eine Spritzpistole vornimmt.
Die Spritzpistole ist dabei etwa so groß wie ein Kugelschreiber, die Druckluft wird in aller Regel durch einen regelbaren Kompressor erzeugt.

2. Vorteile und Nachteile von Airbrush

Vorteile:

  • dünner, gleichmäßiger Farbauftrag
  • Erzeugen von Effekten und Verläufen
  • sprühen von großen Flächen in kurzer Zeit
Nachteile:

  • meist hohe Anschaffungskosten
  • sorgfältige Reinigung nach Gebrauch nötig
  • je nach Modell wird viel Zeit mit Abkleben benötigt
3. Was benötige ich für den Start?

  • Airbrushpistole
  • regelbaren Kompressor
  • Druckluftschlauch
  • Atemschutzmaske
  • Reinigungsmaterial (Wattestäbchen, Dentalbürsten o.ä., Airbrush-Reiniger z.B. Revell)
  • Acryl-Farben oder Kunstharzfarben
  • Verdünner
  • Atemschutz
optional: Absauganlage, Maskierband, Cutter



4. Der Airbrush:
Innen- oder Außenmischung?

Innenmischung bedeutet, dass Farbe und Druckluft in der Airbrush gemischt werden.

Feiner regulierbar und der Farbauftrag ist gleichmäßiger

Jede gute Airbrush mischt Farbe und Luft in der Pistole.







Außenmischung Farbe und Luft werden außerhalb der Airbrush gemischt.

Sind zum flächendeckenden Sprühen geeignet.

Ein detailliertes Sprühen ist nicht möglich und stoßen bei der Benutzung schnell an ihre Grenzen.

Meist günstig in der Anschaffung.




Single-Action /Double-Action

"Single-Action" und "Double-Action" bezeichnen die zwei unterschiedlich konstruierten Spritzpistolen.

Single-Action Vor dem Sprühen mit der Single-Action Airbrush stellt man die gewünschte Farbmenge ein die während dem Sprühen beibehalten werden soll. Dazu hat die Airbrush hinten ein kleines Rädchen zur Regulierung der Farbmenge. Mit einem Knopf weiter vorne läßt man Druckluft in die Airbrush, bzw. beim loslassen unterbricht man wieder die Druckluftzufuhr.
Möchte man die Einstellung ändern muss man mit dem Sprühen aufhören, die Farbmenge verändern und danach wieder weiter sprühen.

Durch das Verändern der Druckluft am Kompressor lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen.

Zum Beispiel: verringert man den Druck am Kompressor kann man näher ans Objekt ran um feinere Schattierungen oder Details zu Sprühen





Double-Action
Bei einer Double-Action kann man während des Sprühens die Farbmenge variieren. Ein Rädchen zur Regulierung der Farbe ist nicht nötig. Hier wird mit dem Druckknopf beides reguliert.
Durch das Drücken auf den Druckknopf strömt Druckluft in die Airbrush und ein Zurückziehen des Druckknopfes erhöht langsam die Farbmenge.
Auch hier kann man mit verändern der Druckluft am Kompressor unterschiedliche Effekte erzielen genau wie bei der Single-Action.





Saugsystem /Fließsystem


Es gibt zwei Möglichkeiten wie die Farbe in den Airbrush kommt.
Entweder mit dem Saug- oder dem Fließsystem.




Beim Saugsystem wird an die Airbrush ein Becher oder Glas angebracht und die Farbe wird mit Unterdruck in die Airbrush gesaugt und tritt danach aus der Düse aus.Die Becher gibt es in verschiedenen Größen, dies kann beim Lackieren von großen Flächen von Vorteil sein.









Beim Fließsystem folgt die Farbe der Schwerkraft, der Becher ist fest mit der Airbrush verbunden und befindet sich auf der Oberseite der Airbrush.
Vorteil des Fließbechers ist, dass beim Sprühen die Farbe nicht zuerst angesaugt werden muss, sondern sofort zur Verfügung steht.







5. Der Kompressor:

Ohne Kompressor ist der Airbrush nutzlos.

Er versorgt den Airbrush mit Druckluft, die durch betätigen des Hebels/Druckknopf aus der Düse am Airbrush austritt.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem Kompressor mit Kolben- oder Membranantrieb.

Egal für welchen man sich entscheidet, ein guter Kompressor sollte folgendes aufweisen:

  • Manometer
  • Druckregulierung, damit man den Arbeitsdruck einstellen kann
  • lange Sprühsessions ohne zu Überhitzen
  • leise (ein lauter Kompressor kann ziemlich nervig für Nachbarn und einen Selbst sein)

Tipp: Druckluftdosen sind nicht zu empfehlen, da sie den Druck nicht konstant halten ist gleichmäßiges Arbeiten unmöglich, des weiteren sind sie teuer und schnell leer sind.



6. Bevor es los geht

Wohin mit dem Airbrush?


Den richtigen Standort für seinen Airbrush zu finden hängt von mehreren Faktoren ab.


1. Sprühnebel
Beim Airbrushen geht immer etwas Sprühnebel daneben, dieser legt sich als Staub schnell auf der Umgebung nieder. Daher bietet sich ein Arbeitszimmer oder ein Bastelbereich an.
Es gibt Absauganlagen, welche jedoch nicht ganz billig sind. Zur Not tut es auch eine alte Dunstabzugsanlage oder für den Anfang einen großen Karton.
Doch vorsicht: egal ob lösungsmittelhaltige Farben oder basierend auf Wasserbasis immer Atemschutz tragen! Der Staub von beiden Varianten ist für die Atemwege gefährlich.


2. Gutes Licht

Nichts verfälscht das Ergebnis mehr als schlechtes Licht.

Abhilfe können Tageslichtlampen schaffen oder man positioniert seinen Airbrushbereich so das genügend Licht zur Verfügung steht.


Abkleben

Abkleben wird dann benötigt, wenn man zwei Farben scharf voneinander abgrenzen möchte.

Siehe in diesem Beispiel.

Die inneren Bereiche sollen gold bleiben, die äußeren Bereiche werden silber.

Um dies zu erreichen werden die goldenen Bereiche mit Maskierband abgeklebt.
Hierzu gibt es spezielle Abklebebänder die sich rückstandslos wieder entfernen lassen ( z.B. von Tamiya). Zum Zurechtschneiden verwendet man am Besten einen Cutter.









Festhalten der Teile

Um keine Fingerabdrücke in der eventuell noch feuchten Farbe zu hinterlassen empfiehlt es sich die Teile mit Krokodilklammern oder Holzspießen festzuhalten und diese z.B. in einen Styroporblock zu stecken.






Farben/ (Konsistenz der Farbe)

Für die Verwendung im Airbrush gibt es eine Vielzahl von Farben die eingesetzt werden können.

  • Kunstharzfarben
  • Acrylfarben
  • auf Lösungsmittel- oder Wasserbasis


Egal welche Farbe man für den Airbrush verwendet, entscheidend ist die Konsistenz der Farbe.

Beim Verdünnen hat sich ein Mischverhältnis von 1:2 oder 1:3 bewährt.

Die Farbe sollte in etwa die Konsistenz von Kuhmilch haben.

Unzureichend verdünnte Farbe verstopft den Airbrush und die Oberfläche des Modells wird rauer.

Hier gilt Ausprobieren!





Tipps
1. Test sprühen
Bevor man sich an das eigentliche Modell traut hilft es mal ein paar Testsprüher auf ein Blatt Papier zu machen um ein Gefühl für den Airbrush zu bekommen. Vielleicht kann ein Gegenstand als Testobjekt herhalten? Z.B einen Becher
Spielt dabei ruhig mal mit der Konsistenz der Farbe, geht näher an das Objekt ran oder weiter weg, verändert den Druck. Nur so bekommt man ein besseres Gefühl für den Airbrush.


2. Farbauftrag

Viele Wege führen zum Erfolg, doch grundsätzlich beginnt man mit der hellsten Farbe.

Denn sprüht man zuerst schwarz und dann blau, kommt der hellere Farbton nicht so richtig zur Geltung.

Doch manchmal lässt sich das je nach Bausatz oder Farbschema nicht umsetzten, so kann folgende Vorgehensweise helfen:

  • zuerst schwarz sprühen
  • schwarze Bereiche abkleben
  • Bereiche die blau werden sollen, erst weiss und dann blau sprühen
  • Klebeband entfernen



3.Farbwechsel


Bevor man eine neue Farbe in den Becher der Airbrush gibt, diesen kurz mit Airbrushreiniger durchspülen, dafür reichen ein paar Tropfen aus der Pipette. Den Reiniger aussprühen eventuell wenn nötig mit etwas Toilettenpapier nachreiben und neue Farbe rein.

Kurzer Testsprüher auf ein Blatt Papier zur Kontrolle und weiter geht’s.





4. Airbrush verstopft

Während dem Sprühen kann es vorkommen das auf einmal weniger Farbe aus der Airbrush kommt, das ist fast normal. Die Farbe trocknet während dem Sprühen an der Nadel an und dadurch kommt weniger Farbe durch. Je nach Bauart kann es helfen mit einem feinen Tuch die getrockneten Partikel zu entfernen ggf. mit etwas Airbrushreiniger. Hilft dies nichts muss man den Kopf der Airbrush auseinander nehmen reinigen und wieder zusammensetzten.


7. Die Reinigung

Nach Abschluss der Arbeiten ist es wichtig die Airbrush gründlich zu reinigen.
Niemals ungereinigt weglegen oder auf den nächsten Tag verschieben!! Die Farbe trocknet im Airbrush und das Reinigen wird umso schwerer. Im schlimmsten Fall beschädigt man etwas.
Jede Airbrush ist anders und braucht eine andere Reinigung, hier hilft es sich an die Anleitung des Herstellers zu halten.
Für die Reinigung sind Wattestäbchen und Dentalbürsten aus der Drogerie gut geeignet.






Sind alle Komponenten sauber, kann man anschließend etwas Airbrushreiniger/Wasser durch sprühen um sicher zu gehen das keine Farbe mehr im Airbrush ist.


(Bilderrechte liegen bei AscA und Tomcat)

3 Kommentare:

  1. Eine super Übersicht und leicht verständlich. Das Reinigen ist immer sehr ärgelich zumindest öfters bei wasserlöslichen Farben. Viiiiiiielen Dank für dieses Tuto.

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  2. Danke an Lumi für's hochladen <3

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  3. Eine sehr schöne Übersicht, danke. Wird morgen früh gleich mal ausgedruckt ^^

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